Juniperi galbulus
Droge: Juniperi galbulus / Wacholderbeeren
Pflanze: Juniperus communis / Gemeiner Wacholder
Familie: Cupressaceae / Zypressengewächse
Gruppe: Ätherisch-Öl-Drogen
Herkunft: Nördliche Hemisphäre
- Aufrechter bis kriechender Strauch oder kleiner Baum, mit Wuchshöhen bis zu 18 m; Pflanze kann 600 Jahre alt werden
- Wacholder bildet in der Regel eine schmale kegelförmig bis ovale Krone; nadelförmige Blätter sitzen am Zweig mit einem Gelenk an
- Der Gemeine Wacholder ist zweihäusig (diözisch), selten einhäusig (monözisch); männliche Exemplare kann man gut an den gelblichen Blüten erkennen, weibliche Blütenzapfen bestehen aus drei Zapfenschuppen; Samenschuppen verwachsen später mit den Deckschuppen und werden fleischig
- Entwicklung zum reifen beerenförmigen Zapfen (Scheinfrucht) dauert 3 Jahre
- 4 bis 5 mm große Samen mit knochenharter Schale
Allgemein: Kugelige, reife, dunkelblau gefärbte Beerenzapfen von max. 1 cm Größe; im Fruchtfleisch klebrigen Fruchtfleisch finden sich in der Regel drei holzige Samen
Mikroskopie: Tonnenzellen (= Idioblasten) aus dem Fruchtfleisch (fehlen bei anderen Juniperus-Arten); Steinzellen aus der Samenschale mit Calciumoxalatkristallen im Lumen; Bruchstücke der Fruchtwand mit kollenchymatischen Hypodermiszellen
- 0,8-2 % komplex zusammengesetztes ätherisches Öl in schizogenen Ölbehältern des Fruchtfleisches; Monoterpengehalt ca. 60-70% (α- und β-Pinen, Sabinen, Limonen, Terpinen-4-ol, Myrcen), daneben Sesquiterpene (v. a. β-Caryophyllen)
- Flavonoide
- Catechingerbstoffe
- 30% Invertzucker
Indikation: Innerlich: Dyspepsie (Komm. E+), (Diabetes), zur Durchspülung der Niere; äußerlich: Anwendung als Badezusatz zur Durchblutungsfürderung
Wirkmechanismus: Nierenreizung, aquaretisch, (Blutzuckersenkung), Darmperistaltik↑
Nebenwirkungen: Nierenschäden bei langer Anwendung
- Die positive Monographie der Kommission E bezieht sich auf Juniperi aetheroleum (= Wacholderöl), nicht auf die Beerenzapfen!
- Ebenfalls offizinell: Juniperi lignum (= Wacholderholz)