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Thema: Phosphat-Puffer pH6R

  1. #1
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    Phosphat-Puffer pH6R

    Wir haben folgende Rezeptur, die ich versuche, zu beurteilen:
    Urea 30,0
    Clotrimazol 2,0
    Eucerin cum aqua ad 200,0 g

    Ich habe bei anderen harnstoffkonz. eine stabilisierung mit Phosphat-Puffer pH 6 R gefunden. Aber nicht, wo er zu finden ist, und wie ich ihn mische. oder ist das bei 15%iger Anfertigung gar nicht nötig?
    danke, Monika Steinbeck

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
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    Hallo Frau Steinbeck,

    den Phosphat-Puffer 6,0 R finden Sie im Europäischen Arzneibuch im Kapitel 4.1.3.
    Pufferlösungen aus dem Arzneibuch und DAC können dann zur Rezepturherstellung eingesetzt werden, wenn sie aus Ausgangsstoffen in pharmazeutischer Qualität und nicht mit Reagenzien hergestellt werden.

    Die verordnete Creme wird sich vermutlich nicht stabil herstellen lassen, da Wollwachsalkoholsalbe nur maximal 50 % Wasser aufnehmen kann. Der Harnstoff wird als gelöste Substanz zu Wasserphase hinzugezählt. Sie können die Creme aus 1 Teil Wollwachsalkoholsalbe und 1 Teil einer entsprechend konzentrierten Harnstofflösung herstellen. Der Puffer ist nicht unbedingt nötig, da keine basenempfindlichen Stoffe enthalten sind.

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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  3. #3
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    Sehr geehrte Frau Dr. Mehlhorn,

    bezüglich der maximalen Wasseraufnahmefähigkeit von Wollwachsalkoholsalbe von 50 % möchte ich Ihnen widersprechen. Die Grundlage kann durchaus noch mehr Wasser aufnehmen. In der Praxis lassen sich 65 % - 75 % Wasser auf warmem Wege durchaus einarbeiten. Auf kaltem Wege hergestellte wasserhaltige Wollwachsalkoholsalben sind natürlich schon von Hause aus weniger stabil, weil die Innenphase nicht homogen genug ist.
    Als Tipp für das Einarbeiten von Harnstoff in W/O - Cremes, ohne ihn vorher zu lösen, möchte ich die Verwendung von Rührmaschinen (nicht Topitec oder Unguator!) empfehlen, die ein Planetenrührwerk besitzen. Wir verwenden z.B. die Kenwood Chef - Maschine (schon in Thoma's Werk Apothekenrezeptur und - defektur abgebildet). Wir streuen den kristallinen Harnstoff auf die Oberfläche und lassen dann etwa 20 Minuten bei mittlerer bis höherer Geschwindigkeit rühren. Zur Inprozesskontrolle ziehen wir eine Probe über das Grindometer ab.

    MfG
    Gerd Wolf

  4. #4
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    Sehr geehrter Herr Wolf,
    Wir rühren das ganze im Topitec. Ist dann die Verarbeitung so möglich:
    Urea 30,0
    Aqua 30,0
    Clotrimazol 2,0
    Eucerin anh. 60,0
    Eucerin c. aqua ad 200,0

    Und ist ein Puffer dann notwendig? Hatte ich in einem (ihrem?) Rezepturbuch für die Kombi Urea/Clotrimazol gefunden

  5. #5
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    Sehr geehrte Frau Mosteinbeck,

    ich würde grundsätzlich Harnstoff - Rezepturen nicht im Topitec rühren, weil die dabei entstehende Prozeßwärme die Zersetzung des Harnstoffs regelrecht anleiert. Die wäßrige Harnstoff - Lösung sollte also auf kaltem Wege von Hand in kleinen Portionen in Eucerin. anhydric. oder Eucerin. cum aqua oder mit Hilfe einer Rührmaschine mit Planetenrührwerk, bei der die Rührschüssel und das Rührwerkzeug aus Metall bestehen, eingearbeitet werden.
    Wenn der Lactat-Puffer (pH 4,2) zur Stabilisierung eingesetzt wird, bedeutet dies den sicheren Tod des Clotrimazol. Deshalb plädiere ich eher für den Austausch gegen das säurestabile Miconazolnitrat oder Bifonazol, die aus der gleichen Familie der Azol-Antimykotika stammen. Nur im Notfall würde ich einen Phosphat-Puffer (pH 6) einsetzen.

    MfG
    Gerd Wolf

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