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Thema: Nasensalbe mit NaCl als Defektur

  1. #1
    Premium-User
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    Frage Nasensalbe mit NaCl als Defektur

    Hallo,



    wir stellen regelmäßig die Nasensalbe mit NaCl als Defektur her. Bei der Herstellung wird das Wasser tropfenweise
    eingearbeitet und gut verrührt, sodass kein Wasser austritt. Wir verpacken es in eine Tube und dort tritt nach ungefähr
    einem Tag das Wasser aus. Kann einer uns weiterhelfen?

    Zusammensetzung für 120g

    Eucerin anhydricum 27,60g
    Wasser, ger. 55,20g
    Propylenglycol 12,00g
    Mittelkettige Trigly. 24,00g
    Natriumchlorid 1,20g

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Christina Haamann
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    260
    Guten Tag Frau Fay,

    ich denke der Wasseranteil ist hier einfach zu groß, das kann die Wollwachsalkoholsalbe nicht dauerhaft aufnehmen. Man geht davon aus, dass sie etwa die gleiche Menge an Wasser aufnehmen kann (gem. Wollwachsalkoholcreme DAB). Hierzu gibt es auch einige Informationen im Rezepturhinweis zu Wollwachsalkoholen z.B. "Stabile Emulsionen können bis zu einem Wassergehalt von ca. 66 % erzielt werden; allerdings können selbst ca. 50 % Wasser zu instabilen Cremes führen, wenn nicht der Vorschrift entsprechend bei 60 °C emulgiert und kontinuierlich bis zum Erkalten gerührt wird"

    Ihre Rezeptur ähnelt einem Eintrag aus dem Rezepturenfinder des DAC/NRF (Weiche Nasensalbe nach Kniffka ). Auch hier wird die Stabilität als fraglich angesehen, wegen dem hohen Wasseranteil.

    Vielleicht könnten Sie besprechen bzw. prüfen ob der Wasseranteil verringert werden könnte um eine stabile Creme zu erhalten.

    Beste Grüße,
    Christina Herrmann
    Apothekerin bei der pharma4u GmbH

    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechtsempfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  3. #3
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
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    527
    Hallo Frau Fay,

    die lipophile Creme ist als "Weiche Nasensalbe nach Kniffka" bekannt. Ursprünglich sind pflanzliche Öle enthalten, damit resultieren stabile Cremes. Mit Mittelkettigen Triglyceriden (Neutralöl) konnte keine stabile Zubereitung erzielt werden.

    Die Herstellung der lipophilen Creme sollte unter Erwärmen erfolgen, da so stabilere W/O-Emulsionen mit Wollwachs erzeugt werden können. Die Wollwachsalkoholsalbe wird mit dem Olivenöl zusammen aufgeschmolzen und die hydrophile Phase, bestehend aus Propylenglycol, Natriumchlorid und Wasser wird erhitzt und in die Fettschmelze gegeben.

    Die Haltbarkeit wurde von der Krankenhausapotheke, die die Creme hergestellt hat mit 3 Monaten angegeben. Vor dem Hintergrund, dass die Zubereitung lipophil ist und das Propylenglycol als Hilfsstoff mit antimikrobieller Wirkung enthalten ist, erscheint das vertretbar, jedoch sollte die Creme tatsächlich zu 120 g hergestellt werden soll, für den Anwender portioniert werden. 10 g in einer Tube mit Nasensalbenapplikator wären z. B. plausibel. Die Tuben werden nacheinander angebrochen.

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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