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Thema: Lithium: Hypopolarisation oder Hyperpolarisation

  1. #1
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    Lithium: Hypopolarisation oder Hyperpolarisation

    Hallo,

    im Ravati-Seminar zur Pharmakologie wurde zur Wirkung von Lithium eine Hypopolarisation beschrieben, die durch den Einstrom von Li⁺-Ionen durch den Na⁺-Kanal und eine anschließende Akkumulation von Li⁺-Ionen im Zelllumen (keine bzw. nur geringfügige Ausscheidung von Li⁺ über die Na⁺-K⁺-ATPase) zustande kommt. Diese Erklärung scheint mir im Hinblick auf die Nebenwirkung des feinschlägigen Tremors auch sehr logisch.
    In dem Buch von Prof. Kojda sowie in seiner Vorlesung wird allerdings eine postsynaptische Hyperpolarisation (Erhöhung der Aktivierungsschwelle) neuronaler Zellmembranen beschrieben. Eine genauere Erklärung fand ich im Buch dafür aber leider nicht. Gibt es hier einen anderen Mechanismus oder habe ich da es falsch verstanden im Seminar?

    Viele Grüße
    Jan

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Alexander Ravati
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    Hallo Herr Pech,

    können Sie die Angeben aus dem Buch von Herrn Kojda präzisieren? Geht es an der Stelle um den WM für die NW oder eher um einen Erklärungsversuch für die Wirkung?

    Nur soviel: zu den genauen WM von Lithium wird viel spekuliert! Ich persönlich bevorzuge Hypothesen die man mit der sichtbaren Wirkung /NW in logische Verbindung bringen kann :-)
    Beste Grüße, Ihr Dr. Alexander Ravati,

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  3. #3
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    Hallo Herr Ravati,

    in dem Buch wird von verschiedenen Eingriffen von Li⁺ in den Neurotransmitter-Stoffwechsel gesprochen. Es geht hier um die Wirkung, auf die Nebenwirkungen wird nicht genauer eingegangen. Grundsätzlich wird eingeteilt in präsynaptische Wirkungen, die zu einer Verringerung der Signalstärke führen (Verminderung der Freisetzung von NA, Verstärkung der Desaminierung von NA und Verminderung des neuronalen Umsatzes von Dopamin) und postsynaptische Wirkungen, die zu einer Verminderung der Empfangsstärke führen (Hyperpolarisation (Erhöhung der Aktivierungsschwelle) neuronaler Zellmembranen, Hemmung der nach β-Adrenazeptor-Agonismus stimulierten Adenylatzyklase und Hemmung der Inositolphosphat-Zyklus). In meinen Augen würde eine Hyperpolarisation im Bezug auf einer Verminderung der Empfangsstärke zumindest logisch erscheinen, jedoch kann ich sie mir mechanistisch nicht wirklich erschließen, noch wird sie ausführlicher erläutert.

    Viele Grüße
    Jan Pech

  4. #4
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Alexander Ravati
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    Hallo Herr Pech,

    in meinen Seminaren versuche ich genau das zu verhindern (wenn möglich). In der Fachinfo der zugelassnen AM steht ganz ausdrücklich "der Wirkmechanismus ist nicht bekannt" und "Möglicherweise wirkt Lithium über eine Beeinflussung des Noradrenalin- bzw. Serotoninstoffwechsels. Diskutiert wird auch eine regulierende Funktion an den Membranen der Nervenzellen auf Grund der chemischen Ähnlichkeit von Lithium mit Natrium und Kalium."

    Jetzt ist das ja nix Genaues und da macht es durchaus Sinn in der Primärforschung zu recherchieren, ob dort etwa Relevantes als WM zu finden ist. Da zeigen dann m.E. Lehruchautoren (Lehrbücher) didaktische Schwächen, wenn sie einfahc alles reinkopieren, was irgendwo gefunden wurde (meistens mit "copy und Paste" aus einem zusammenfassenden review). Das macht es den Lernenden alle andere als leicht, sich so etwas langfristig zu merken.

    Ich persönlcih stelle nur diejenigen Hypothesen vor, die einen logischen Sinn ergeben. (und ja, das ist bei Lithium in Bezug auf die Wirkung schwierig - das gilt auch für den Eingriff ins PI-turnover), aber m.E. nicht schwierig, wenn man die NW und die geringe TB logisch erklären möchte! Denn dann wird es z.B. für die Praxis auch verständlich warum jegliche Form der Hyponatriämie ein Risiko für den Patienten werden oder warum es die WW mit Diuretika gibt... ;-)
    Beste Grüße, Ihr Dr. Alexander Ravati,

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  5. #5
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    Vielen Dank für die Erklärungen und die Einordnung!

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