Echinaceae purpureae herba
Droge: Echinaceae purpureae herba / Purpur-Sonnenhutkraut
Pflanze: Echinacea purpurea / Purpur-Sonnenhut
Familie: Asteraceae / Korbblütler
Gruppe: Immunstimulanz-Drogen
Herkunft: Nordamerika
- Große purpurne Blütenköpfe auf relativ kurzem Stiel
- Der blattlose Teil des Stängels ist bei E. purpurea wesentlich kürzer als der beblätterte Teil; bei E. pallida und E. angustifolia verhält es sich genau umgekehrt
Allgemein: Verwendung finden in erster Linie alkoholische Auszüge sowie der Presssaft aus den frischen Wurzeln; diese sind rötlich-braun, im Gegensatz zu den Wurzeln anderer E. Arten (braun) und weisen als weiteres Unterscheidungsmerkmal keine Phytomelanauflagerung. Steinzellen und Sklerenchymfasern kommen nur selten vor.
Mikroskopie: Rot-violette Epidermisfragmente der Zungenblütenkorolle mit papillösen Zellen, Querschnittstücke der Blattspreite mit zweireihigem Palisaden- und lockerem Schwammparenchym, warzige dicke Cuticula, Pollenkörner mit warziger Exine (30 - 40 µm)
- Polysaccharide: PS I, ein 4-O-Methylglucugonoarabinoxylan (35 kDa); PS II, ein saures Rhamnoarabinogalactan (450 kDa)
- Alkamide (vorwiegend Isobutylamide von Undeca-2E,4Z-dien-8,10diinsäure und Dodeca-2E,4E,8Z,10E/Z-tetraensäure)
- Kaffeesäurederivate (Cichoriensäure; kein Echinacosid, kein Cynarin!)
Indikation: Innerlich: Anwendung bei häufig wiederkehrenden grippalen Infekten; äußerlich: schlecht heilende Wunden (Komm. E+)
Wirkmechanismus: Alkamide wirken immunmodulierend über Cannabinoid-Rezeptoren (CB-2); Polysacharide scheinen die Phagozytoseaktivität zu erhöhen; die Beschleunigung der Wundheilung scheint mit der Hemmung der Hyaluronidase zusammen zu hängen
Nebenwirkungen: Allergien, Verstärkung von Autoimmunerkrankungen (?); CAVE: Korbblütler-Allergie!
- Keine eindeutige Studienlage:
Metaanalyse 2005 (Stanford University, 322 Publikationen): Die meisten erfüllten nicht die Kriterien der EBM (insbesondere Verblindung); Ergebnis: Kein eindeutiger Nachweis für postulierte immunstimulierende Wirkung! Metaanalyse 2007 (University of Connecticut, 14 Publikationen): Reduktion der Erkältungsgefahr um 60% und eine beschleunigte Heilung um durchschnittlich 1,5 Tage