Kava-Kava rhizoma
Droge: Kava-Kava rhizoma / Kavakavawurzelstock
Pflanze: Piper methysticum / Rauschpfeffer
Familie: Piperaceae / Pfeffergewächse
Gruppe: Weitere Phenol- und Chinoid-Drogen
Herkunft: Pazifikinseln
- Rauschpfeffer mit dem Schwarzen Pfeffer verwandt; ähnelt diesem sowohl im Habitus als auch im pfefferartigen Geschmack
- Immergrüner Strauch mit Wuchshöhen bis etwa 3 m
- Herzförmige, bis 20 cm große Blätter und wurmförmige Blütenstände
- Pflanze vermehrt sich ungeschlechtlich
Allgemein: Gelblichgraue Fragmente des relativ weichen Rhizoms; selten auch Wurzel- und Stängelbestandteile; leicht betäubtes Gefühl der Mundschleimhaut beim Kauen
Mikroskopie: Sehr breite, gebänderte Markstrahlen; zahlreiche Exkretzellen; großer vielstrahliger Zentralspalt
- 3-5% Styrylpyrone: Kavalactone bzw. Kavapyrone, z. B. Kavain, Yangonin und Methysticin
- Ätherisches Öl
- Flavonoide
- Stärke
Indikation: Anwendung bei Angst-, Spannungs- und Unruhezuständen sowie Schlafstörungen
(Komm. E+)
Wirkmechanismus: Senkung der Erregbarkeit des limbschen und des α+γ-spinalmotorischen Systems; auch lokalanästhetische Wirkung
Nebenwirkungen: ZNS-Störungen, selten(!) Leberschäden
- 2002: Widerruf der Zulassung durch BfArM (Reaktion auf 40 dokumentierte Fälle von schwerwiegenden Leberschädigungen
- 2005: Anordnung des befristeten Ruhens der Zulassung (→ Aufforderung der Industrie die Unbedenklichkeit von Kava-Kava nachzuweisen)
- 2007: Erneut Widerruf der Zulassung (ausgenommen: homöpathische Zubereitungen mit c < D4 - Kommission E (berät BfArM): positives Nutzen-Risiko-Verhältnis, keine Gefahr im Verzug Maßnahmen: Verschreibungspflicht, Maximale Therapiedauer 2 Monate, Bestimmung der Leberwerte vor und nach Therapie, Begleitmedikation beachten