Oleandri folium
Droge: Oleandri folium / Oleanderblätter
Pflanze: Nerium oleander / Oleander
Familie: Apocynaceae / Hundsgiftgewächse
Gruppe: Herzglykosid-Drogen (kardiotone Steroide)
Herkunft: Mittelmeerraum
- Immergrüne verholzende Pflanze
- Lanzettförmige, ledrige, etwa 6 bis 10 cm lange dunkelgrüne Blätter, die normalerweise zu dritt, quirlförmig angeordnet, am Ast stehen
- Fünfzählige, zwittrige Blüten; je nach Sorte und Züchtung, weiß, gelblich oder in verschiedenen Rosa- bis Violetttönen
Allgemein: Kurzgestielte, grüne Blätter von lederartiger Konsistenz; lanzettlich-spitz, am Rand etwas eingerollt, oberseits glänzend mit ausgeprägtem Mittelnerv; Blattunterseite fein punktiert
Mikroskopie: Zahlreiche stomatäre Einsenkungen, angefüllt mit einzelligen Haaren; grob getüpfelte Zellen der Hypodermis; Calciumoxalatdrusen
- Mindestens 1,5% Cardenolide: Oleandrin, Oleaside, sowie Odorosid A und Adynerin (Herzwirkung haben nur Oleandrin und Odorosid A)
- Flavonoidglykoside Neriin und Rutin
Indikation: Anwendung bei Herzinsuffizienz (NYHA II-IV)
Wirkmechanismus: Hemmung der Na+-/K+-ATPase durch Konkurrenz mit K+ von außen
Nebenwirkungen: Farbensehen, Erbrechen, Verwirrtheit, Bradykardie, AV-Block, Kammerflimmern
Heute kaum noch verwendet